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Vorteile & Nachteile & Mythen

Open Source Software hat viele Vorteile aber auch ein paar Nachteile. Es existieren jedoch auch einige ``Mythen'', die immer noch Meinungen prägen.

Vorteile sind die Möglichkeit zur Einsicht in den Quellcode und eigene Modifikationen daran vorzunehmen. Durch diese Möglichkeit des ``peer reviews'' wird nicht zuletzt auch die Sicherheit der Software erhöht. Durch die Offenlegung und Verbreitung des Quellcodes kann eine Open Source Software nicht einfach so ``verschwinden'' und kann jederzeit neu angepasst werden, was einen gewissen Investitionsschutz darstellt. Man ist nicht abhängig von einem Anbieter. Es fallen keine Lizenzkosten an. Es gibt keine Beschränkungen des Einsatzgebietes der Software. Open Source Software ist meist stabiler, da die Entwickler keinem Zeitdruck zu Veröffentlichungen oder anderen marketing-strategischen Zwängen unterliegen. Die so genannte ``Bananensoftware'', wo eilig eine Beta-Version als fertiges Produkt verkauft wird, um dann erst beim Kunden über Hotfixes und Patches zu ``reifen'', findet man bei Open Source Software so gut wie nie.

Nachteilig ist oft, dass die Installation von Open Source Software,wenn sie nicht über einen Distributor erworben wurde, etwas komplizierter ist. Unternehmen brauchen daher eher besonders geschultes Personal in ihrer Systemadministration, was sich natürlich auf die so genannte TCO (Total Cost of Ownership) auswirkt.

Eines der Mythen ist, dass es zu Open Source Software keinen Support gibt. Neben den vielen Firmen, die professionellen Support als Dienstleistung anbieten, leistet jedes Open Source Projekt natürlich Hilfestellung zu ihrer Software. Man hat direkten Kontakt zum Entwickler und es gibt oft einen großen und kompetenten Nutzerkreis, die sich über das Internet organisiert, gegenseitig helfen. Als einziger Nachteil wäre hier vielleicht die fragmentierte Struktur des Supports zu nennen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein Projekt kommuniziert, z.B. Mailinglisten, IRC, Foren oder Bugtracker-Formulare auf der Website.

Ein weiterer Mythos ist die Annahme, dass Open Source Software völlig unkontrolliert und chaotisch entwickelt würde. Dies ist jedoch nicht der Fall. Der Maintainer eines Projektes, ist als ``wohlwollender Diktator'' der Koordinator des Projektes und fällt Entscheidungen zusammen mit den anderen Team-Mitgliedern. Sobald mehrere Entwickler an einem Projekt arbeiten, wird auch ein Versionskontrollsystem eingesetzt, dass die einzelnen Änderungen leicht nachvollziehbar macht. Durch den ``peer review'', also das gegenseitige Begutachten und Testen der Änderungen der anderen, wird auch verhindert, dass jemand einfach irgendeinen Quatsch zum Quellcode hinzufügt.

Unternehmen, die Open Source Software einsetzen wollen, fragen oft nach Rechtsverbindlichkeiten. Diese sind zugegebener Maßen nicht vorhanden. Dafür sorgen schon die verschiedenen Open Source Lizenzen, die den Entwickler auch vor Haftung schützen. Gleiches gilt jedoch auch für proprietäre Software. Microsoft würde niemals Schadensersatz für die Umsatzeinbußen bezahlen, die einem E-Commerce-Unternehmen entstanden sind, weil jemand durch ein Sicherheitsloch im Internet Information Server in ihren Webserver eingebrochen hat.


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Stephan Uhlmann 2003-09-01