Auch Open Source Software lässt sich als Produkt vermarkten. Beispiele dafür sind die vielen kommerziellen Linux-Distributionen wie SuSE, RedHat oder Mandrake. Sie verpacken den Linux-Kernel als Betriebssystem, sowie etliche Open Source Software zu einem Komplettpaket. Dazu gibt es dann komfortable Installations-Software, Handbücher usw. Diese Distributoren arbeiten zwar meist nur kostendeckend, versuchen dann aber über zusätzliche Dienstleistungen Gewinn zu machen.
Ein weiteres interessantes Beispiel ist die Firma Trolltech. Diese verkauft ihre C++-Klassenbibliothek ``Qt'', die auch als freie Software unter der GPL-Lizenz veröffentlicht wird. Unter anderem basiert die KDE-Desktopumgebung auf der Qt. Möchte nun eine Firma die Qt für ein proprietäres Produkt verwenden, so wäre dies nicht möglich, da die GPL-Lizenz das verbietet. Trolltech verkauft die Qt jedoch zusätzlich unter einer anderen, nicht-GPL-Lizenz, bei der der auf Qt basierende Quelltext nicht im Quellcode verfügbar gemacht werden muss. Als Autor und alleiniger Inhaber des Copyrights ist ihnen dieses ``Dual-Licensing'' erlaubt. Dies ermöglicht beides miteinander zu vereinen: für die einen freie Software, für die anderen proprietäre Software. Je nachdem was gewünscht wird.