----------------------------------------------------- Die Gedanken sind frei. Wer kann sie erraten? Sie fiehen vorbei| wie nächtliche Schatten Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen Mit Pulver und Blei -- die Gedanken sind frei! Ich denke was ich will, und was mich beglücket Doch alles in der Still', und wie es sich schicket Mein Wunsch und Begeheren| kann niemand verwehren Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei! Und sperrt man mich ein| im finsteren Kerker Das alles sind rein| vergebliche Werke Denn meine Gedanken| zerreißen die Schranken Und Mauern entzwei -- die Gedanken sind frei! ----------------------------------------------------- Die Gedanken sind patentiert. Man darf sie besitzen. Es sind angeschmiert, die schuften und schwitzen. Man kann sie abmahnen und kräftig absahnen mit Gebühren ungeniert. Die Gedanken sind patentiert. Du hast eine Idee und läßt sie dir patentieren. und hoffst auf Gewinne durch Lizenzgebühren. Denn verwerten tut diese nebenan der Software-Riese. Viel Geld, das dir gebührt! Die Gedanken sind patentiert. Du zeigst ihm dein Patent, um dein Geld abzusahnen. Doch er lächelt kurz und nennt dir Daten und Zahlen: Deine eigenen Programme verwenden aus seinem Stamme zehn Patente, unlizensiert. Die Gedanken sind patentiert. Er bietet dir an, seine zehn zu lizensieren. Minus Dein Patent und dann noch neunmal Gebühren. Von deinen Gewinnen fließen neunzig Prozent von hinnen. Du bist angeschmiert. Die Gedanken sind patentiert. Die Gedanken sind patentiert. Wenn zwei Riesen sich treffen, wird kreuzlize-hensiert, die Kleinen zu äffen. Es kann nur absahnen und jeden abmahnen, wer selbst nicht programmiert. Die Gedanken sind patentiert. (Peter Gerwinski, Essener Linux User Group) -----------------------------------------------------